Angepinnt Curcumin in der Therapie des Reizdarm-Syndroms

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  • Curcumin in der Therapie des Reizdarm-Syndroms

    Unter dem Begriff Reizdarm-Syndrom (RDS) wird eine Gruppe funktionaler Darmstörungen zusammengefasst, die individuelle Schwerpunkte aufweisen. Zu den einzelnen Symptomen des Reizdarm-Syndroms können zählen Durchfall (Diarrhoe), Verstopfung (Obstipation), Völlegefühl, Krämpfe (Spasmen), Blähungen (Flatulenzen), abdominelle Schmerzen und Übelkeit (Nausea). Diese einzelnen Aspekte des Reizdarm-Syndroms können unterschiedlich kombiniert auftreten.

    Das RDS wird weiter differenziert in Reizdarm-Syndrom mit überwiegendem Durchfall (diarrhoe-prädominantes RDS, RDS-S), mit überwiegender Verstopfung (obstipations-prädominantes RDS, RDS-O) und mit abwechselnden Stuhlgewohnheiten (RDS-M).

    Die Ätiologie des Reizdarm-Syndroms ist bis heute unklar, es werden verschiedene Ansätze diskutiert: Nahrungsmittelunverträglichkeit, Autoimmunreaktion, psychosomatische Aspekte und fehlerhafte Steuerung des autonomen Nervensystems sind die wichtigsten.

    Neuere Forschungsergebnisse legen allerdings nahe, dass die verschiedenen Symptome allesamt auf Mini-Entzündungen in der Darmschleimhaut (Darmmukosa) zurückzuführen sind. Diese Mikro-Entzündungen in der Schleimhaut sensibilisieren das Darmnervensystem. Die Nerven im Darm werden durch Botenstoffe der Mast- und enterochromaffinen Zellen aktiviert. Diese Aktivierung bringt die Kommunikation zwischen Mukosa und Darmnervensystem durcheinander, worauf verstärkt neuroaktive Stoffe wie Serotonin, Proteasen und Histamin freigesetzt werden. Insbesondere die 5-HT4- und 5-HT3-Rezeptoren als Ziel für Serotonin scheinen hier eine heraustretende Rolle zu spielen. Der Darm glaubt, eine Entzündung abwehren zu müssen und reagiert mit den oben beschriebenen Symptomen.

    In experimentellen Studien konnte nachgewiesen werden, dass das Curcumin mit seinen ausgeprägten antiinflammatorischen Eigenschaften einen positiven Einfluss auf die Symptomatik des Reizdarm-Syndroms hat. Die Minderung der Beschwerden war teilweise signifikant und gipfelte mitunter im kompletten Verschwinden des Symptomkomplexes. Die genauen Interaktionen des Curcumins in diesem Entzündungsgeschehen sind noch nicht geklärt.